Vertrauen bewahren in unruhigen Zeiten!

Ja, wir alle leben zur Zeit in sehr bewegten Zeiten!

Nachdem wir uns in der Mitte des letzten Jahrzehnts mit einer erheblich steigenden Anzahl von nach Deutschland FlĂŒchtenden beschĂ€ftigen mussten, ereilte uns wenige Jahre spĂ€ter die Corona-Pandemie. Beide Ereignisse fĂŒhrten zu vergleichbaren Effekten: die Mehrheit der Bevölkerung scharte sich um die Regierungen in Bund und LĂ€ndern und unterstĂŒtzte die getroffenen politischen Entscheidungen. Eine wachsende Minderheit zeigte sich jedoch uneinsichtig und protestierte mehr oder weniger friedlich gegen die getroffenen Maßnahmen. Die aus der Endphase der DDR positiv in Erinnerung gebliebenen Montagsdemonstrationen wurden unter anderen negativen Vorzeichen wiederbelebt.

Im Februar dieses Jahres begann der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Dieses Ereignis und seine Folgen haben die ZukunftsÀngste der Menschen in unserem Land erheblich verstÀrkt.
Neben der BefĂŒrchtung,

der Krieg könne sich in Richtung Westeuropa ausweiten, kommen Sorgen um einen spĂŒrbaren Verlust des erarbeiteten Wohlstands durch hohe Energiepreise, Rezession, Staatsverschuldung usw. hinzu.

Diese HĂ€ufung und Eskalation von Krisen ist fĂŒr viele Menschen, auch fĂŒr mich, beispiellos.
Wir alle sind in Sorge!

Aber anders als in den vorangegangenen Jahren sind immer mehr Menschen unzufrieden mit den politischen EntscheidungstrĂ€gern. Das Vertrauen in die uns Regierenden scheint deutlich abzunehmen. Aktuelle Umfragen in Bund und LĂ€ndern, auch in MV, liefern dafĂŒr eindrĂŒckliche Belege.

Warum ist das so? Und ist das berechtigt?

Zugegeben: auch ich bin nicht immer und in jeder Hinsicht zufrieden. Der Abstimmungsprozess in der „Ampel“ dauert manchmal eine Ewigkeit, bevor Entscheidungen getroffen werden. Und dann werden diese hin und wieder auch noch zurĂŒckgenommen oder korrigiert. Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit lĂ€sst manchmal zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Und die drei Ampel-Parteien bemĂŒhen sich um Profilierung, immer wieder auch auf Kosten der Partner.

Aber seien wir ehrlich: Auch die Mitglieder der Bundesregierung waren auf diese Extremsituation nicht vorbereitet. So wie wir alle nicht! Also dĂŒrfen wir auch ein wenig Nachsicht ĂŒben!

Und ĂŒberhaupt: Welche Alternative haben wir denn?
Wollen wir zurĂŒck zur Großen Koalition, zur „GroKo“, die uns bis vor einem Jahr so viele Nerven gekostet hat? Oder trauen wir etwa der Opposition zu, die gegenwĂ€rtige Lage besser zu beherrschen? Der CDU, die immer noch dabei ist, ihre internen Probleme nach dem Desaster bei der Wahl ihres Parteivorsitzenden aufzuarbeiten? Der Linken, die dabei ist, in der politischen Bedeutungslosigkeit zu versinken? Oder etwa der AfD??? Die mit SprĂŒchen wie „Unser Land zuerst!“ dem Egoismus eine politische Stimme verleiht und Trump („America first“) nacheifert?

Die Ampelkoalition ist besser als ihr Ruf!
Wir haben gute GrĂŒnde, mit ihr zufrieden zu sein und ihr unser Vertrauen auszusprechen!

Thomas Laum

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